Apple Newton (2.8.1993 – 27.2.1998)

Vermutlich war der Newton der beste PDA, den es je gab. Trotz der – zumindest teilweise berechtigten – Kritik an der ursprünglichen Leistung seiner Handschriftenerkennung, und trotz der Tatsache, dass der Newton, etwa ein Jahrzehnt nach seinem offiziellen Ende, technologisch durchaus zu wünschen übrig lässt – insbesondere, wenn man ihn mit aktuellen Angeboten aus diesem Segment vergleicht.

Es stimmt schon, dass der Newton kein Farbdisplay zu bieten hat – sein Betriebssystem dagegen unterstützt Farbe sehr wohl –, es gibt keine eingebaute Unterstützung für USB, WiFi oder Bluetooth, und NiCd-Akkus als Energiequelle zu nutzen ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Beim Synchronisieren der Daten mit einem Macintosh oder PC tut sich der Newton schwer, und ihm fehlt auch ein Browser, der mit aktuellen Web-Standards umgehen könnte.

Meine Newton-Sammlung

Mein erster Newton war ein MessagePad 120, das ich mir 1995 gekauft hatte – zusammen mit der damals noch kostenpflichtigen Programmierumgebung NTK, denn ich hielt mich an meinen Grundsatz, keinen Computer zu kaufen, für den ich nicht auch Software entwickeln könnte. Damals war noch Version 1.3 des Newton Operating System aktuell; als die neue Version 2.0 verfügbar wurde, schickte ich mein MP 120 ein, um das ROM tauschen zu lassen.

Während sich im Februar 1998 die Gerüchte verdichteten, dass Apple seine Newton Division bereits aufgelöst hätte und die offizielle Einstellung des Newton nur noch eine Frage von Tagen wäre, bestellte ich zum Trotz das schon lange gewünschte MessagePad 2100 mit NOS 2.1. Das MP 2100 ersetzte das MP 120 vollständig, zumal die schon vorher gekaufte externe Tastatur vom neuen Modell viel weitgehender unterstützt wurde; das MP 120 reichte ich in der Familie weiter.

Aber es gab noch einen anderen Newton, den ich unbedingt haben musste, nämlich den zunächst nur für den US-Bildungsbereich verfügbaren eMate 300; erst kurz vor dem Ende des Newton wurde die US-Version des eMate für kurze Zeit auch von Apple Deutschland angeboten. Ein Newton-Enthusiast aus den Niederlanden kaufte später alle Restposten des eMate auf, derer er habhaft werden konnte, und verkaufte sie in der Newton-Gemeinde weiter. So kam ich Anfang 1999 doch noch zu meinem eMate.

Gänzlich unerwartet fiel mir dann 2002 ein weiteres, nahezu unbenutztes MP 120 mit NOS 2.0 in die Hände: Der damalige Chefredakteur der ComputerFoto hatte das MessagePad beim Aufräumen entdeckt und schenkte es mir (danke, Andreas!). Als ich das Ledertäschchen öffnete, fiel eine tote Spinne heraus, und natürlich waren die Akkus leer, aber nachdem ich das MP 120 an das Ladegerät angeschlossen hatte, entdeckte ich in dessen Flash-Speicher handschriftliche Notizen des Vorbesitzers – aus dem Jahre 1996! Anders als der Handspring Visor, den ich damals ebenfalls besaß, musste man beim Newton keinen Datenverlust befürchten, wenn die Stromversorgung ausfiel.