Kleist, Heinrich von: Über das Marionettentheater

„Die Linie, die der Schwerpunkt zu beschreiben hat, wäre zwar sehr einfach, und, wie er glaube, in den meisten Fällen, gerad. In Fällen, wo sie krumm sei, scheine das Gesetz ihrer Krümmung wenigstens von der ersten oder höchstens zweiten Ordnung; und auch in diesem letzten Fall nur elliptisch, welche Form der Bewegung den Spitzen des menschlichen Körpers (wegen der Gelenke) überhaupt die natürliche sei, und also dem Maschinisten keine große Kunst koste, zu verzeichnen.

Dagegen wäre diese Linie wieder, von einer andern Seite, etwas sehr Geheimnisvolles. Denn sie wäre nichts anders, als der Weg der Seele des Tänzers; und er zweifle daß sie anders gefunden werden könne, als dadurch, daß sich der Maschinist in den Schwerpunkt der Marionette versetzt, d. h. mit andern Worten, tanzt.“

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Kleist, Heinrich von: Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden

„Wenn du etwas wissen willst und es durch Meditation nicht finden kannst, so rate ich dir, mein lieber, sinnreicher Freund, mit dem nächsten Bekannten, der dir aufstößt, darüber zu sprechen. Es braucht nicht eben ein scharfdenkender Kopf zu sein, auch meine ich es nicht so, als ob du ihn darum befragen solltest: nein! Vielmehr sollst du es ihm selber allererst erzählen.“

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Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und Bündnis 80/Die GRÜNEN (1998)

„Der Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie wird innerhalb dieser Legislaturperiode umfassend und unumkehrbar gesetzlich geregelt. Dazu vereinbaren die Koalitionsparteien folgendes schrittweises Verfahren.

In einem ersten Schritt wird als Teil des 100-Tage-Programms eine erste Änderung des Atomgesetzes mit folgendem Inhalt eingebracht:

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Rouchefoucauld, François de la: Maximen und Reflexionen (1665)

„27. Man prahlt oft mit Leidenschaften, selbst mit verbrecherischen; aber der Neid ist eine scheue und verschämte Leidenschaft, die man nie einzugestehen wagt.

28. Die Eifersucht ist in einem gewissen Sinne berechtigt und vernünftig, weil sie danach strebt, uns ein Gut zu bewahren, das uns wirklich oder unserer Meinung nach gehört; aber der Neid ist eine Leidenschaft, die das Gut anderer nicht ertragen kann.“

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Staller, Ilona: Zwei Hintergründe für Avi’s Backdrop (1987)

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